Faszination Streichorchester

Gesamteindruck

Faszination Streichorchester

Datum:
April 2024
Veranstaltungsort:
Kulturfabrik Hainburg

Am Samstag, den 20. April, war ich nach längerer Zeit wieder einmal bei einem Konzert der Haydngesellschaft Hainburg in der Kulturfabrik. Ehrlich gesagt war es weniger das Programm, das mich anlockte, vielmehr die ausführenden Künstler, die unter dem Motto „Slawische Fantasie“ Werke von Mozart, Joseph Haydn und Antonin Dvorák zum Besten gaben.

Für mich beginnt schon hier ein Dilemma als Kritik-Schreiber: Soll ich jetzt aufzählen, dass  Mozarts „Divertimento für Streicher in D-Dur, Haydns Violinkonzert in G-Dur und Dvoráks Serenade für Streichorchester in E-Dur zu hören waren? Dem einen oder anderen Klassik-Insider sagt das vermutlich etwas, aber die wären auch mit anderen Werken der drei Komponisten einverstanden gewesen. Daher konzentriere ich mich auf die ausführenden Künstler.

Und damit bin ich jetzt endlich beim Orchester „Academia Allegro Vivo“ und dessen Leiter und Violinisten Vahid Khadem-Missagh. Und die sind allesamt richtig gut. Nicht umsonst gilt das Ensemble international als eine musikalische Institution Österreichs. Und Vahid Khadem-Missagh, der seit 2016 das von seinem Vater Bijan Khadem-Missagh gegründete „Allegro Vivo Kammermusikfestival“ leitet, ist weltweit als Geiger gefragt.

Da wirbelten die Musiker mit Mozarts Divertimento („Unterhaltung“) klassische Tanzlaune in den Saal, Khadem-Missagh zog bei Haydn alle Register der Virtuosität und präsentierte die Violine quasi als E-Gitarre des 18. Jahrhunderts, und schließlich wurde das Publikum mit Dvorák in eine schmeichelhaft melancholische Atmosphäre entführt. Draufgabe: Eine witzige Bearbeitung einer Slawischen Fantasie Dvoráks des österreichischen Ausnahme-Violinisten Fritz Kreisler.

Location
Der Festsaal in der ehemaligen Tabakfabrik hat sich längst als gediegener Konzertsaal bewährt. Wenn man eine der unumgänglichen Stützsäulen im Blickfeld hat, muss man halt den Kopf nach links und rechts neigen, um alle Musiker zu sehen. Dafür hat man in der Pause (vor allem bei Schönwetter) von der Terrasse aus einen betörenden Blick auf die Donau.

Veranstalter
Seit mittlerweile 43 Jahren – ursprünglich noch knapp am „Eisernen Vorhang“ – bringt die Haydngesellschaft Hainburg hochkarätige Musiker „auf´s Land“ in den östlichen Zipfel Österreichs. Und das zu Eintrittspreisen, die manchmal für das gleiche Konzert einige Tage vorher oder nachher in Wien erheblich höher sind. – Ein kulturelles Zuckerl, das ohne Obfrau Beate Linke-Fischer nicht möglich wäre.

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