Wiener Wahnsinn
âI bin vorn dabei⊠beim deppert sein!â
Es ist die gesungene Erkenntnis. Mit sattem Rock gesegnet hat Wiener Wahnsinn dem autochthonen Wiener Durchschnitzel ein Denkmal gesetzt.
In den 90er Jahren hatte eine Versicherung eine Umfrage gestartet. Es galt, dass sich die Ăsterreicher selbst in eine Sympathie-Hitparade reihen. Auf Platz 1 landeten die KĂ€rntner. Das Schlusslicht musste gar nicht erst erfragt werden, denn das war von vornherein klar: Am unsympathischsten waren den Landsleuten ihre HauptstĂ€dter, die Wiener. Und wenn die Wiener in den Semesterferien die Schipisten heimsuchen, dann ist fĂŒr alle anderen die âMundl-Wocheâ. Es ist wie es war und wie es immer sein wird.
Der fĂŒnf Mann starke âWiener Wahnsinnâ versucht gar nicht erst einem Image zu entfliehen. Im Gegenteil. Die DonaustĂ€dter â von Wienern gerne auch Trans-Danubier genannt â machen seit 1999 astreinen Wiener Rock. Ohne Wenn und Aber. Direkt. Ungeschminkt. Mit viel Wiener Witz und dabei sprechen sie vielen aus der Seele. Es rumpelt handgemacht daher und findet eine groĂe Fangemeinde.
In einer Zeit, in der die Stadt sich rasant verĂ€ndert, heute zur zweitgröĂten im deutschsprachigen Raum geworden ist, tut es gut in einem Song wie âDeppert seinâ genau das vorzufinden, was die Stadt ausmacht. Wean pur. Der sympathische Looser vom Beserlpark, der Held aus dem Gemeindebau der auf der Stelle tritt. Der auf seine Art versucht in die nĂ€chste Liga aufzusteigen und am Ende immer wieder erkennen muss, dass âer nur beim deppert sein ganz vorn dabei istâ.
Fazit: Selbsterkenntnis ist nicht der erste Weg zur Besserung. Wiener Wahnsinn-Frontmann Soberl â so wie alle echten Wiener, trĂ€gt auch er in Wahrheit nur seinen Spitznamen und was im Pass steht, ist eh egal â lebt was er singt. âIn Wahrheit, steckt da viel von mir drinâ, sagt er. Nachsatz: âNicht nur als BĂŒhnenfigurâ.