So lautete der Titel des Konzertes, mit dem Starpianist Roland Batik am 12. April im Volksheim Ebergassing die neue Saison seines “Salon Batik” eröffnete. Gemeinsam mit seiner Gattin und Pianistin Yuko Batik sowie den “Wiener Neustädter Instrumentalisten” präsentierte er ein hochkarätiges Musikprogramm.
“Artistisch” das virtuose “Konzert für zwei Klaviere” des französischen Komponisten Francis Poulenc. Es ist schon beeindruckend, wenn man im Volksheim aus nächster Nähe die wieselflinken Finger der beiden beobachten kann, wenn sie zu ebenso subtilen wie außergewöhnlichen Akkorden über die Tastatur gleiten.
“Tierisch” der “Karneval der Tiere” von Camille Saint-Seans mit den witzigen Texten von Loriot. Ich gebe zu, in diesem Stück Programmmusik gilt mein Vorliebe den Texten von Loriot: Wenn der Mehlwurm den Schildkröten Kusshändchen zuwirft, ein Murmeltier sich die Ohren zuhält mit der Erklärung „Heute singt auch ein jeder Esel“ und der Fuchs den mit Hibiskusblüten geschmückten Schwan einen „eitlen Schwachkopf“ nennt. – Einziges Manko: Das Mikro des ansonsten guten Erzählers Friedrich Krajnik hatte immer wieder Aussetzer.
Nicht nur für mich das Highlight des Abends: Roland Batiks “New Impressions für zwei Klaviere”. Gemeinsam mit Yuko tourte der Schüler des unvergleichlichen Pianisten Friedrich Gulda von der Spätromantik über Latin-Jazz zu einem furiosen und viel umjubelten Finale. Manche sagen, das sei nicht wirklich Jazz. Andere sagen, das sei nicht wirklich Klassik. Ich sage: Das ist Batik und das ist gut so.
Location und Service
Das Volksheim Ebergassing hat zwar nicht den Charme eines Wiener Musikvereins, ist aber ein guter Ort für hochkarätige Musikveranstaltungen für bis zu 300 Personen. Solide technische Ausstattung auch nach Meinung vieler Profis „sehr gute Akustik“. Barrierefrei und sogar mit guter Kücheneinrichtung ausgestattet. Die Küche blieb beim Batik-Abend zwar kalt, aber dafür schenkten Schlossherr Georg Aichelburg und seine Gattin guten Wein aus – gegen freie Spende.
Alles in Allem: Ein Konzertabend, der auch im Wiener Musikverein hätte stattfinden können. Allerdings kaum mit einem Ticket-Preis von 35 Euro.